No Sleep ‚til Rhauderfehn
SKULLED: THRASH AUS DELMENHORST
Was Auftritte in der Region angeht, hat die Nachwuchsband Skulled schon wenige Jahre nach ihrer Gründung einiges vorzuweisen. Und auch sonst sind die fünf Jungs kein bisschen leise – wäre als Thrash-Metal-Band auch unangebracht.
Die fünf Jungs Nordic, Olli, Fubsi, Lenz und Tim haben sich mit ihrer Band Skulled einer Spielart des Metals verschrieben, die, oberflächlich betrachtet, eher ein Schattendasein in der Mainstream-Öffentlichkeit fristet: dem Thrash-Metal. Dass sich auch Größen wie Metallica zu einem gewissen Grad ebenfalls dieser Kategorie zugehörig fühlen, wissen viele nicht. Falls jenes Genre sich dann doch einmal in die Berichterstattung szenefremder Medien verirrt, schleicht sich meist der beliebte wie ärgerliche Fehler ein, das „h“ in der Genrebezeichnung zu unterschlagen – nicht so im Deldorado, denn mit „Schrott“ hat die Musik des Delmenhorster Fünfers wenig gemein. Aber warum eigentlich ausgerechnet Thrash-Metal? „Das kann ich sehr schnell beantworten: Weil wir einfach Bock drauf haben!“, plaudert Olli beim Interview im Markt 1 drauf los. Der Lead-Gitarrist ist das dienstälteste Bandmitglied der 2008 gegründeten Band. Andere Einflüsse auf ihre Musik gebe es zwar auch jede Menge, Old-School-Kapellen wie Metallica, Pantera oder Kreator aber seien die Basis. „Thrash ist unser kleinster gemeinsamer Nenner“, resümiert Bassist Lenz.
Immer mehr Auftritte
Musikalisch sind die Wurzeln der quirligen Truppe also mehr oder weniger fest abgesteckt, schwieriger wird es da bei der Frage, welche Stadt die Band ihre Heimat nennt – denn die Mitglieder kommen alle aus verschiedenen Teilen der Region, nur Gitarrist Fubsi wohnt in der Delme-Stadt. Geprobt wird einmal die Woche in Wildeshausen bei Drummer Tim. Allzu abwegig wäre es allerdings nicht, Skulled als Delmenhorster Band zu bezeichnen, argumentieren sie. „Gerade anfangs haben wir unsere Freizeit fast ausschließlich in Delmenhorst verbracht – sei es im Slattery’s oder im White Lion, wo wir hin und wieder auch aufgetreten sind. Der nächste Gig im Lion ist auch schon in Planung“, erklärt Lenz. Die Fühler allerdings werden nach und nach immer weiter ausgestreckt. Besonders in Bremen stehen die Jungs, die zum Teil noch zur Schule gehen, in letzter Zeit regelmäßiger auf der Bühne – sei es beim SPH-Bandcontest oder beim Festival Hansemosh. Eine verhältnismäßig neue Location hat es dabei besonders Fubsi angetan: „Wir sind jetzt schon zwei Mal in der Kneipe von Bremer Szene-Urgestein Danny aufgetreten – ein großartiger Laden“, schwärmt er.
Aufnahme im Soundlodge
Bei so viel Spielfreude stellt sich die Frage nach dem ersten regulären Album wie von selbst. Und auch in dieser Hinsicht gibt es gute Nachrichten, wie Sänger Nordic verrät: „Im August fahren wir in das renommierte Tonstudio Soundlodge in Rhauderfehn, um das erste Album aufzunehmen!“ Szenegrößen wie Dew-Scented oder Suicidal Angels geben sich dort im beschaulichen Ostfriesland die Klinke in die Hand. Auf die Frage nach einer Plattenfirma allerdings können die fünf Jungs nur müde lächeln, finanzieren muss sich die Combo den Studioaufenthalt noch aus der eigenen Tasche. Mittlerweile, sagen sie, sei es gang und gäbe, sich erst mit einem fertigen Album bei Labels zu bewerben … Das Deldorado jedenfalls drückt die Daumen!