Die Straßen sind sicherer geworden
WENIGER UNFÄLLE IN STADT UND LANDKREIS
In der Region gehen die Verkehrsunfallzahlen seit Jahren zurück. Erfreulich: Im Jahr 2013 wurde der niedrigste Stand seit 2005 erreicht. Die Polizei richtet ihr Augenmerk nun verstärkt auf Alkohol- und Drogendelikte am Steuer.
In den vergangenen Jahren sind die Unfallzahlen in der Region stetig zurückgegangen. Und das, obwohl die Zahl der Fahrzeugzulassungen steigt. So ist der Stand in der gesamten Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch von 7.393 Unfällen im Jahr 2005 auf 6.634 im Jahr 2013 zurückgegangen. Entsprechend positiv äußerte sich Jörn Stilke, Leiter der Polizeiinspektion: „Wir sind recht zufrieden, weil die Unfallzahlen rückläufig sind, trotz erhöhten Verkehrsaufkommens.“ Neben polizeilichen Präventionsmaßnahmen wie dem Blitzermarathon oder anderen Maßnahmen könnte das auch auf die zunehmende passive Sicherheit der Fahrzeuge zurückzuführen sein, sagt Stilke.
Unfallzahlen in der Stadt rückläufig
In der Stadt Delmenhorst ging die Zahl der Unfälle von 1.338 im Jahr 2012 auf 1.249 Unfälle im Jahr 2013 zurück. Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, nahm deutlich ab. Wurden 2012 in Delmenhorst noch bei 300 Unfällen Menschen verletzt, waren es 2012 „nur“ noch 235. Das entspricht einem Rückgang von 22 Prozent. Ein Wehrmutstropfen bleibt: 2013 verstarb eine Person mehr im Verkehr als noch 2012. Insgesamt waren es 2013 vier Personen, die bei Unfällen in der Stadt ihr Leben ließen. Die Hauptunfallursachen für Unfälle sind nach wie vor die Klassiker: Vorfahrtfehler, zu hohe Geschwindigkeit, Abbiegefehler, und falsches Verhalten von beziehungsweise gegenüber Radfahrern.
Rückgang auch im Landkreis
Auch im benachbarten Landkreis Oldenburg ist die Anzahl der Unfälle zurückgegangen. Gab es im Vorjahr noch 2.728 Unfälle, waren es 2012 nur noch 2.602. Und auch die Zahl der tödlich verletzten Personen ist von sieben auf insgesamt vier gesunken. Die Anzahl der Verletzten sank ebenfalls, von 538 auf 513. Auch bei der sonst als Risiko geltenden Gruppe der 18- bis 24-jährigen Fahrer sank die Zahl der Verletzten um knapp 30 Prozent, auf nun 90 Verletzte. Allerdings verstarben 2013 zwei junge Fahrer im Landkreis (im Vorjahr einer).
Autobahnen: mehr Tote und Verletzte
Auch auf den 145 Autobahnkilometern der A1, A28 und A29, die in den Zuständigkeitsbereich des Autobahnpolizeikommissariats Ahlhorn fallen, ging die Zahl der Unfälle um 7,3 Prozent zurück. Doch leider stieg die Zahl der Toten und Verletzten an. Acht Menschen starben 2013 auf den regionalen Autobahnen, 2012 waren es noch sieben. Insgesamt gab es 2013 auf den Autobahnen der Region 267 verletzte Personen, 2012 waren es noch 236. Auf der Autobahn sind die Hauptursachen für Unfälle eine zu hohe Geschwindigkeit, technische Mängel, eine mangelnde Verkehrstüchtigkeit des Fahrers sowie die Ladung. Doch auch wenn die Geschwindigkeit als ein Hauptgrund für die Unfälle genannt wird: Auf der A28 ist sie kein Hauptgrund, wie Kommissariatsleiter Andreas Rehling sagt. „Nur viermal war überhöhte Geschwindigkeit 2013 der Grund für einen Unfall.“ Mehr Schwierigkeiten würden hier eher die kurz hintereinander folgenden Auf- und Abfahrten bereiten. Als positiv, sagt Rehling, mache sich der dreistreifige Ausbau der Autobahn 1 bemerkbar. Die Schwerpunkte des Unfallgeschehens seien hauptsächlich Bereiche, in denen es zweispurig vorangeht.
In ihrem Verkehrsaufkommen unterscheiden sich die beiden Autobahnen übrigens kaum. 50.000 Autos befahren nach Angaben der Polizei pro Tag die A28, 52.000 die A1, darunter 7.000 LKW. Den Eindruck in der Bevölkerung, dass die Anzahl der LKW-Unfälle drastisch angestiegen sind, kann die Polizei übrigens nicht bestätigen. „Das ist ein subjektiver Eindruck, der dadurch entsteht, dass die Folgen bei einem LKW-Unfall meist gravierender sind“, sagt Andreas Rehling.
Drogendelikte öfter aufgeklärt
In den polizeilichen Zahlen ist eine Zunahme der Fahrten unter Drogeneinfluss festzustellen. So wurden im Jahr 2013 in der Stadt Delmenhorst 401 Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss festgestellt, 2012 waren es noch 344. Dies ist eine statistische Zunahme von 16,5 Prozent. Doch die Polizei führt das nicht auf einen Trend der Bevölkerung zu einem höheren Drogenkonsum zurück, sondern sieht es eher als Ergebnis der Fortbildung der Kollegen. Durch Schulungsmaßnahmen seien sie inzwischen besser in der Lage, Drogenmissbrauch bei Fahrern zu erkennen.