Ein Auto für alle?
MARLIS DÜßMANN UND BERNHARD SIEVERDING PLANEN CARSHARING-STATION
Sich einen fahrbaren Untersatz teilen – irgendwie eine schöne Idee. Auch aus ökonomischer und ökologischer Sicht ist das absolut sinnvoll. Deswegen planen Marlis Düßmann und Bernhard Sieverding jetzt eine Carsharing-Station für Delmenhorst.
Carsharing kann sich durchaus lohnen. Vor allem für diejenigen, die kein eigenes Auto brauchen und nur dann und wann mal mobil sein wollen. Das Prinzip: An einem festgelegten Parkplatz wird ein Auto stationiert, auf das rund 40 Leute zugreifen können, wenn sie es brauchen. Das Auto gehört praktisch allen gleichermaßen und die Nutzer können es vorab für einen bestimmten Zeitraum reservieren. Buchen kann man das Auto telefonisch, im Internet oder via Handy-App. Die Schlüssel für die Fahrzeuge sind meist bei der Station in einem Tresor hinterlegt. Die Preise setzen sich aus Grundgebühren und Fahrtkosten (Nutzungszeit und gefahrene Kilometer) zusammen.
Carsharing-Station für Delmenhorst?
Marlis Düßmann von den Grünen Delmenhorst und Bernhard Sieverding von der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) wollen das auch für die Delmenhorster Innenstadt möglich machen und verhandeln zurzeit mit dem Carsharing-Unternehmen Cambio. Für Marlis Düßmann ist das Projekt auch ein persönliches Anliegen: Sie hätte gern für sich und die anderen Bewohner des Selve-Hauses einen fahrbaren Untersatz. Gerade für Ausflüge mit den Nachbarn sei ein gemeinsames Auto durchaus nützlich.
Zu wenig Interessenten
Derzeit gibt es leider zu wenig Interessenten für die Umsetzung. Am 20. November fand die erste Info-Veranstaltung statt: „Ich habe auf der Veranstaltung 12 Leute gezählt und habe acht E-Mails von Interessenten bekommen“, erzählt Sieverding. Das ist für Cambio ganz klar zu wenig, pro Auto muss es rund 40 Nutzer geben. Und es kommt noch schlimmer: „Cambio will keine Einzelstationen“, bedauert Sieverding. Das bedeutet, dass man knapp 80 Carsharing-Nutzer zusammenbekommen müsste, damit Cambio zwei Autos in Delmenhorst stationiert. Dass Initiatorin Marlis Düßmann zurzeit aus gesundheitlichen Gründen ausfällt, macht das Anliegen nicht einfacher. „Wir wollen uns aber im Januar nochmal zusammensetzen“, sagt Sieverding.
Firmen mit ins Boot holen
Bernhard Sieverding ist jedoch immer noch optimistisch, er hofft auf die Teilnahme vieler Firmen: „Wir müssen einfach mehr Firmen auf unsere Seite ziehen.“ Diese könnten die stationierten Autos als Firmenwagen nutzen. „Sieben Unternehmen müssten schon gefunden werden“, sagt er, „bei der Stadt Delmenhorst soll auch angefragt werden. Wenn das klappt, sieht die Situation schon weitaus besser aus!“