Jan Delay: Hammer & Michel
Ähnlich wie eines seiner musikalischen Vorbilder zu dessen besten Zeiten hat Jan Delay nicht den stärksten Song seines neuen Albums als Single vorausgeschickt. Wohl wissend, dass die gewachsene Fanschar bereits auf das Erstbeste vom Chefstyler giert. Und nur für den Fall, dass da irgendwelche Bedenken aufgekommen sein sollten: Auf „Hammer & Michel“ finden sich im Vergleich zur ganz netten Hamburger Stadtteilhymne „St. Pauli“ noch so einige Steigerungen. Auch dass er jetzt nach Funk und Soul in Rock macht, heißt nicht, dass man seine Tanzschuhe einmotten muss und die Platte konstant im Headbanging-Modus läuft. Im Gegenteil – das Album-Highlight „Sie kann nicht tanzen“ führt die Linie fort, die mit „Klar“ begonnen hat. Generell haben es Jan Delay, seine Produzenten Kaspar Wiens und Matthias Arfmann sowie die hervorragende Band Disco No. 1 wieder verstanden, die Richtung zu wechseln, ohne vom Kurs abzukommen. Für Kenner der herangezogenen Mentoren aus der Rockmusik der 60er bis 90er Jahre ist es dabei ein zusätzlicher Kick, die Referenzen, Anlehnungen, Zitate und kleinen Gags aufzuspüren. Um es auf den Punkt zu bringen: Jan Delay rockt!