Benefiz-Fußballturnier: Hilfe für Noma-Patienten
Ein F-Jugend-Fußballturnier soll am 28. September im Delmenhorster Stadion auf die Infektionskrankheit Noma aufmerksam machen. Gesammelte Spenden gehen an das Projekt „Gegen Noma e.V.“ für erkrankte Kinder in Burkina Faso. Dr. Ales Stanek, Chefarzt am Klinikum und Schirmherr des Turniers, wird zudem im Niger als Anästhesist arbeiten.
Am Sonntag, den 28. September findet von 11 bis 15 Uhr das Benefiz-Fußballturnier „Kinder spielen für Kinder“ im Delmenhorster Stadion statt. Initiiert wird das Turnier von Grünen-Politiker Philip Schmitz und dem Verein „Gegen Noma“. Peter Melchin, Vorsitzender des Vereins, wird in einem Redebeitrag auf diese schwere Krankheit aufmerksam machen und Spenden für die Hilfe in Burkina Faso sammeln. Noma (griechisch „nomein“= zerfressen) ist eine in Deutschland unbekannte Infektionskrankheit, die hauptsächlich in Afrika, Indien und Brasilien verbreitet ist.
Im Frühstadium kann die Krankheit gestoppt werden
„Noma ist die Krankheit der Ärmsten der Armen“, sagt Stanek. Kinder, die an Unter- oder Mangelernährung leiden, haben ein so geschwächtes Immunsystem, dass es gefährliche Mikroorganismen nicht mehr abwehren kann. Die Krankheit schreitet in vier äußerst schmerzhaften Stadien voran: Zuerst entstehen durch die Noma-Bakterien Entzündungen in Mund- und Nasenschleimhaut. Doch in diesem frühen Stadium ist es noch mit einfachen Mitteln möglich die Krankheit zu stoppen. In Phase zwei entwickeln sich harte Knötchen, das Gewebe schwillt an und färbt sich schwarz. Die Erkrankten leiden an starken Schmerzen, hohem Fieber und fauligem Mundgeruch. Die gestörte Blutversorgung führt in der dritten Phase zur Ablösung des kranken Gewebes vom Knochen und diese zersetzen sich langsam. Vor Schmerzen können die Kinder kaum Nahrung zu sich nehmen, viele verhungern. In der vierten Phase stirbt das Gewebe ganz ab und löst sich vom Gesicht. Es entstehen offene Wunden und häufig kommt es zu einer Kiefersperre, die nur operativ gelöst werden kann. Die geschätzten Zahlen der Neuerkrankungen gehen mit 80.000 bis 140.000 weit auseinander, da auch in den betroffenen Ländern die Krankheit tabuisiert wird. Die mittlere Lebenserwartung der Patienten liegt bei nur 42 Jahren.
Operationen und Prävention vor Ort
Anästhesist Dr. Ales Stanek wird durch seine Mitgliedschaft bei der Hilfsorganisation Interplast Anfang September im Team mit zwei Chirurgen aus Wien und Süddeutschland nach Niamey im Niger fliegen, um dort die Narkose-Führung bei den komplizierten Operationen zu übernehmen. „Das Krankenhaus ist spendenfinanziert und hat zwei OP-Säle. Die schwierigen Operationen können bis zu acht Stunden dauern“, sagt Stanek. Doch nicht nur durch Operationen wird den Menschen geholfen: Krankenpfleger und „Medizinmänner“ werden aufgeklärt, um die Krankheit im Frühstadium zur erkennen und dadurch leichter behandeln zu können.
Kontakt: Website Gegen-Noma eV.