Zwischen Klassik und Klamauk
DER NOVEMBER IM KLEINEN HAUS
Nachdem die neue Spielzeit im vergangenen Monat eingeläutet wurde, geht es im November im Kleinen Haus weiter mit der bewährten Mischung aus Musik, Schauspiel und Sketch, bei der sich Leichtes und Anspruchsvolles die Waage halten. Zu Gast sind unter anderem Dieter Hallervorden, TV-Comedian Bernd Stelter und Jasmin Wagner in ihrer Musicalrolle als Alexandra.
Mit „Jenseits von Eden“ kommt am Freitag, 9. November, ein Stoff auf die Bühne des Kleinen Hauses, der vor allem in seiner Filmfassung mit James Dean bekannt sein dürfte. Allerdings erzählt das Theaterstück auch die Vorgeschichte und setzt beim ersten Teil der Romanvorlage von John Steinbeck an, während sich der Spielfilm von 1955 auf die letzten Teile konzentriert. Gegenüber diesem tragischen Stoff nimmt sich „Traumfrau Mutter“, das am Tag darauf unter Regie von Ingolf Lück gespielt wird, unbeschwert aus. In der Satire über das Mutter-Sein und Mutter-Werden geht es um Windeln, wenig Sex und andere Katastrophen – beim Berliner Publikum soll die Inszenierung bereits begeisterte Reaktionen hervorgerufen haben.
Musical und Klassik
Das Musical „Alexandra“ erzählt vom Aufstieg der Schlagersängerin und dem jähen Ende ihrer kurze Karriere durch einen tödlichen Autounfall – und es wirft Fragen zu den Todesumständen auf (hatten gar Geheimdienste ihre Finger im Spiel?). In der Titelrolle: Ex-Blümchen Jasmin Wagner, die im Stück rund ein Dutzend Alexandra-Schlager von „Mein Freund, der Baum“ bis „Zigeunerjunge“ singt.
Die Mischung aus ernstem und komischem Theater hat sich bewährt. Geschäftsführerin Ulrike Thümmel, seit 1976 bei der Konzert- und Theaterdirektion tätig, erklärt, dass ein Stück „zu uns, zur Stadt und zum Anspruch“ passen muss. Das Budget, das ihr bei der Programmplanung zur Verfügung steht, ist begrenzt. In der Klassiksparte setzt Thümmel deshalb auf junge Künstler und ausländische Orchester. Mit der Großpolnischen Philharmonie Kalisch wurde beispielsweise, wie Thümmel betont, eines der „großen und gefragten Orchester in Polen“ ins Haus geholt. Am 4. November spielen die Philharmoniker unter Leitung von Adam Klocek und mit der Geigerin Jeanne Christée als Solistin Kompositionen von Karol Kurpiński, Ludwig Spohr und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Hallervorden und Stelter
Am 7. November kommt zudem ein Altmeister des komischen Fachs ins Kleine Haus, der dieses Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert: Dieter Hallervorden zeigt zusammen mit Harald Effenberg Höhepunkte seines Schaffens zwischen Klamauk und Kabarett sowie einige neue Gags. Einen humoristischen Beitrag zu einer positiven Veränderung der Mimik möchte am 13. November auch Bernd Stelter, bekannt aus der Sendung „7 Tage, 7 Köpfe“, mit seinem Programm „Mundwinkel hoch“ leisten.
Karten für die Veranstaltungen der Konzert- und Theaterdirektion sowie für das Niederdeutsche Theater, das mit der Komödie „Allens op Krankenschien“ in die Spielzeit gestartet ist, sind im – frisch umgestalteten – Foyer des Kleinen Hauses erhältlich.