Zur-Pultern-Gelände: Belebt die Wirtschaft die Ruine der Wirtschaft?
Lange hat die Delmenhorster Bevölkerung die Stadtverwaltung aufgefordert, endlich den Schandfleck Zur-Pultern-Ruine zu beseitigen. Nun gehört das Areal der Stadt. Doch was genau dort wann passiert, wurde bislang nicht kommuniziert. Die Stadtverwaltung setzt zur Lösung auf die Wirtschaft.
Jahrelang haben die hässlichen Überreste des einstigen Landgasthofs Zur Pultern die Kraftfahrer erzürnt, die aus Bremen kommend an der B75-Ausfahrt Stickgras in die Stadt gefahren sind. Wann unternimmt die Stadtverwaltung endlich etwas, wurde oft gefragt. Am 20. August hat sie das Areal im Rahmen der Zwangsversteigerung für 193.000 Euro erworben.
„Gewerbe wäre interessant“
Doch was geschieht nun? Zur Nachnutzung des Geländes mit dem Überbleibsel der einstigen Wirtschaft setzt die Stadtverwaltung anscheinend auf die Wirtschaft. Zwar hat die Stadtverwaltung noch kein offizielles Konzept für eine neue Nutzung vorgestellt, doch die Deldorado-Nachfragen bei der Stadtverwaltung zeigen, dass sie eine Gewerbenutzung im Auge hat. „Derzeit werden Angebote für den Abriss eingeholt und der Abrissauftrag auf Grundlage der Vergabebestimmungen vergeben, sodass die Beseitigung der Bauruine vorbereitet und durchgeführt sowie mit der weiteren Entwicklung des Areals begonnen werden kann,“ teilt Timo Frers, der Pressesprecher der Stadt, mit. Doch was genau vor Ort passieren soll, steht anscheinend noch nicht fest: „Eine Entwicklungsmöglichkeit Richtung Gewerbe wäre aufgrund der hervorragenden Verkehrsanbindung interessant. Wenn alles geprüft ist, wird die Verwaltung die entsprechenden Planungen der Politik zur Entscheidung vorlegen.“
Die Idee mit dem Baden
Eigene Gedanken zu einer Nutzung des vorhandenen Sees auf dem Zur-Pultern-Gelände hat Ratsfrau Eva Sassen vom Bürgerforum. Sie hat bereits die Stadtverwaltung und auch Wirtschaftsförderer Axel Langnau kontaktiert. Denn sie würde gern die Idee eines Badesees in der Mili realisieren, notfalls auch im Zur-Pultern-See. Doch die ihre Ratskollegen wollten diesen Weg nicht mitgehen. In der Umweltausschuss-Sitzung vom 17. September waren die Ratskollegen mehrheitlich von der Idee nicht angetan und lehnten den Vorschlag ab.