Raser auf dem Hasporter Damm
Immer wieder beschweren sich Anwohner im Stadtgebiet über abendlich und nächtliche Raser. Als „Rennstrecke“ besonders beliebt bei jungen, automobilbegeisterten Autofahrern ist zum Beispiel der Hasporter Damm oder auch die Friedrich-Ebert-Allee. Die Polizei setzt auf Prävention – und auf Fahrverbote.
Der Hasporter Damm ist eine beliebte Strecke zum abendlichen Schnellfahren. Sehr zum Ärger mancher Anwohner. Ab etwa 21 Uhr bis in die Nacht hinein hören sie mitunter den Sound hochdrehender Motoren und quietschender Reifen. Bei Facebook gibt es diverse Beschwerden zum Thema. Ein junger Anwohner, der in der Nähe der Apotheke am Ende des Hasporter Damms wohnt, berichtet, wie es läuft: „Mal sind es sind es zwei, mal acht, neun oder zehn Fahrer, die sich mit ihren Autos auf dem Parkplatz gegenüber der Jet-Tankstelle treffen, mit Blick in Richtung Straße.“ Irgendwann starte einer, fahre auf die Straße, beschleunige wie verrückt Richtung Kreisel, drehe seine Runde und komme wieder zurück. Show and Shine auf dem Sunset Strip der Provinz sozusagen. Ihn persönlich störe der abendliche Motorenlärm nicht, sagt der junge Mann, der seinen Namen hier nicht lesen möchte: „Ich habe mich daran gewöhnt.“ Doch er habe Verständnis, wenn ältere Leute kein Verständnis dafür aufbringen. Zumal der Lärm mitunter teilweise auch nachts um 1 oder 2 Uhr noch zu hören ist. Auch das Gelände des ehemaligen Penny-Marktes, ebenfalls am Hasporter Damm oder auch der McDonalds-Parkplatz gelten als beliebte Treffpunkte automobilbegeisterter Schnellfahrer.
Die Polizei stellt Blitzer auf
Die Polizei kennt das Phänomen der nächtlichen Raserei, dort gehen auch Hinweise aus der Bevölkerung ein: Kerstin Epp, Pressesprecherin der Polizei, sagt: „Wir nehmen diese Hinweise auch dankend entgegen, denn gegen derartige Verkehrssünder möchten wir konsequent vorgehen.“ Denn die Fahrer würden nicht nur durch aufheulende Motorengeräusche stören, sondern eben im Einzelfall auch vorsätzlich drastisch die Geschwindigkeitsbeschränkungen überschreiten. „Dadurch gefährden sie nicht nur sich, sondern vor allem auch andere.“
Fahrer zwischen 18 und 30
Wenig überraschend: Nach Ermittlungen der Polizei sind es überwiegend junge Leute zwischen 18 und 30, die sich in unregelmäßigen Abständen treffen und sich gegenseitig ihre Autos vorführen. Die Polizei führt daher in den Abend- und Nachtstunden an beliebten Strecken Geschwindigkeitskontrollen durch, ganz bewusst mit dem Ziel des Fahrverbots. „Das ist Lehrgeld, den Führerschein für ein bis zu drei Monate abgeben zu müssen. Fahranfänger in der Probezeit bekommen die Fahrerlaubnis entzogen und müssen eine neue Prüfung ablegen. Das kostet viel Geld und vor allem auch Punkte in Flensburg“, sagt Epp.
Neun Fahrverbote in einer Nacht
Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden bereits 15 Fahrverbote verhängt. In einer Nacht im Jahr 2013 erwischte die Polizei gleich neun Fahrer, die ihren Führerschein abgeben mussten. Innerhalb geschlossener Ortschaften liegt die Grenze dafür bei immerhin 31 km/h über dem Tempolimit. Doch die Polizei setzt auch auf Prävention: „Natürlich versuchen wir junge Leute auch schon im Vorfeld zu erreichen“, sagt Kerstin Epp. „In verschiedenen Präventionsprojekten der Polizei werden Schüler der höheren Klassen, die kurz vor dem Führerschein stehen, über mögliche Unfallgefahren sensibilisiert.“ Dazu zählten auch das Fahren unter berauschenden Mitteln oder auch Geschwindigkeitsüberschreitungen und ihre Folgen.“