Jeremiad gewinnen Local Heroes-Vorentscheid
HARTER WETTKAMPF ZWISCHEN GRUNGE, METAL UND ALTERNATIVE
Fünf Bands kämpften am 6. September beim Local-Heroes-Regionalentscheid im Kerem um den Einzug in das Landeshalbfinale in Hannover. Alle haben den Laden gerockt, aber am Ende hatten Jeremiad die Nase vorn und wurden von Publikum und Jury zum Sieger gekürt.
Der Local-Heroes-Regionalentscheid für Delmenhorst und Umgebung war nichts für Warmduscher: Iron-Maiden-Shirts, lange Mähnen und Musik, die das Publikum einem Hörsturz gefährlich nahe brachte: In hitziger Kerem-Atmosphäre lieferten sich Dying From The Inside, Jeremiad, Long Road To Ruin, Rising Insane und Skulled ein Battle, bei dem sie sich gegenseitig nichts schenkten. Kein Wunder: Drei Tage Studioaufnahmen im Hörwerk Tonstudio in Ganderkesee und ein professionelles Bandcoaching waren der Gewinnerband in Aussicht gestellt worden. Außerdem qualifizieren sich die Sieger für das Landeshalbfinale in Hannover. Die Regeln: Jede Band hat ein mindestens 30-minütiges Programm, Cover sind verboten, der Altersdurchschnitt der Band darf nicht höher als 27 sein und mindestens die Hälfte der Bandmitglieder muss in der Austragungsregion wohnen.
Bundesweiter Wettbewerb
Das Battle im Kerem war ein regionaler Vorentscheid, der Local Heroes Bandcontest geht aber noch viel weiter: Die nächste Hürde ist das Landeshalbfinale in Hannover, wer dort abräumt, kann im Landesfinale der Gewinner von Niedersachsen werden. Im Deutschland-Finale treffen am Ende die Sieger aller Bundesländer aufeinander, dort gibt es allerdings nicht nur einen, sondern gleich mehrere Gewinner in verschiedenen Kategorien: „Beste Newcomerband“, „Beste/r Instrumentalist/in“ und „Beste/r Sänger/in“.
„Heiße“ Auftritte im Kerem
Die Hitze im Kerem sorgte nicht nur bei den Gästen für großen Bierdurst: Mit dem Satz „Schönen Abend noch, wir sehen uns an der Bar“ verabschiedete sich Lucas, Gitarrist von Long Road To Ruin, nach dem Auftritt. „Wir waren zufrieden mit dem Auftritt, aber es ist echt warm hier“, verriet er uns. Auch die anderen Bands lieferten ordentlich ab: Ein Mitglied von Dying From The Inside animierte den Soundmann mit der Aufforderung „Das muss lauter werden, ich hör fast gar nichts“ zu neuen Lautstärke-Rekorden.
Spaß statt Wettkampf
Aber nicht allen ging es nur ums Gewinnen: „Fubsi“, Gitarrist von Skulled, war der Spaß wichtiger: „Ich bin nicht hier wegen der Competition, nur wegen des Gigs“, erzählte er. Nichtsdestotrotz, Wettbewerb ist Wettbewerb, also musste ein Gewinner her: Jeder Zuschauer konnte zwei Bands seine Stimme geben, die Jury durfte zu 60 Prozent mitbestimmen. Nach einer scheinbar endlos langen halben Stunde des Zettelzählens wurden die Bands nicht länger auf die Folter gespannt: Skulled konnten sich über den zweiten Platz freuen und Jeremiad wurden Erste: „Jawoll, wir haben’s geschafft“, war der einzige Kommentar, den die Gewinner noch von sich gaben, bevor sie stürmisch zur Siegesfeier übergingen.