Jahresausblick mit Augenzwinkern – so lustig wird 2015
2015 könnte ein lustiges Jahr werden für Delmenhorst. Zumindest dann, wenn eintritt, was das Deldorado in seinem – nicht ernst gemeinten – Jahresausblick vorhersieht. So also wird das Delmenhorster Jahr 2015 – vielleicht:
Im Januar ist Oberbürgermeister Axel Jahnz den dritten Monat im Amt. Doch er hätte sich nicht träumen lassen, dass die Probleme „seiner Stadt“ so groß sind. Defizitärer städtischer Haushalt, Graftanlagen, Wollepark: Der Oberbürgermeister weiß gar nicht, was er als erstes retten soll. Daher macht er am ersten Amtstag des Jahres erst mal nichts, sondern stärkt sich mit einer großen Salami-Pizza. Im Februar zeigen sich die Auswirkungen der erhöhten Hundesteuer. Zahlreiche ausgesetzte Tiere mit und ohne Leine streunen durch die Innenstadt. Wegen der vielen Hundehaufen wird der Ruf nach einer Citystreife lauter. Tierschützer Henning Suhrkamp appelliert derweil an die Tierliebe der Delmenhorster und fordert, mindestens einen Bello aufzunehmen.
Die Scheichs kommen
Im März reisen Scheichs aus Saudi-Arabien an. Sie sind begeistert von dem neuen Delmenhorster Innenstadtpflaster und wollen es für die City von Riad bestellen. In der Innenstadt klingeln die Kassen: Bei der Shoppingtour der Haremsdamen werden sämtliche Delmenhorster Innenstadtjuweliere leergekauft. Im April werden neue Pläne für die Graftrettung bekannt. Um das überschüssige Grundwasser aufzunehmen, ist geplant, an der Grenze zu den Wiekhorner Wiesen einen See mit Freibad anzulegen. Um den Namen dafür wird gerangelt. „Mili 2“ klingt einfallslos und manchen zu wenig friedensorientiert. Nach zähen Verhandlungen einigt sich der Stadtrat schließlich auf „GraftTherme Open Air“. Weil es immer noch freie Plätze im Gewerbegebiet Langenwisch gibt und der Oberbürgermeister endlich Erfolge sehen will, reagiert Wirtschaftsförderer Axel Langnau im Mai mit einem Trick. Er lässt dort eine große Blumen-Zum-Selberpflücken-Wiese anlegen. Die Delmenhorster nutzen das Angebot rege, viele Euros kommen in die Stadtkasse.
Werder im Stadion
Im Juni wird das Hertie-Gebäude endlich verkauft. Zumindest fast. Da der Verkäufer in letzter Minute deutlich mehr Geld verlangt ursprünglich gefordert, scheitert der Verkauf an eine private örtliche Investorengruppe. Stadtverwaltung und Bürger sind enttäuscht. In einer Ecke des Gebäudes verstaubt derweil ein rotes Lego-Modell. Nicht nur Delmenhorst muss sparen, auch Bremen, dort besonders der SV Werder. Dessen traditionelles Trainingslager auf Norderney fällt 2015 aus. Murat Kalmis hat stattdessen organisiert, dass der SVW im Juli ein Trainingslager im Delmenhorster Stadion macht. Wie auch beim alljährlichen Juniorcup, kommen die Spieler bei Delmenhorster Gastfamilien unter. Im August feiert die GraftTherme Geburtstag. Vier Jahre gibt es das beliebte Freizeitbad inzwischen. Neben über 1
Million begeisterten auswärtigen Besuchern haben inzwischen auch 1.000 Delmenhorster das Bad besucht. Auch ihnen gefällt es.
NuDEL-Fest im Oktober
Zwar dauert es noch mindestens vier Jahre, bis die Integrierte Gesamtschule (IGS) erweitert wird. Da die räumlichen Perspektiven für die Erweiterung nicht rosig sind, lässt Schulleiter Fricke im September bereits vorsorglich ausmisten, um Platz zu schaffen. Sämtliche gemalten Bilder und Papierrollentiere der Klassen, die vor mehr als zehn Jahren ihren Abschluss gemacht haben, werden weggeworfen. Im Oktober findet das Kartoffelfest statt. Erstmals wird neben der Kartoffel auch der Nudel gehuldigt. Schließlich bildet die zweite Silbe der beliebten Teigware die Anfangsbuchstaben des Stadtnamens. Daher findet 2015 erstmals das Delmenhorster „Kartoffel- und NuDEL-Fest“ statt. Die Feier wird ein großer Erfolg.
Helene Fischer angekündigt
Für November ist ein geheimes Wohnzimmerkonzert von Schlagerstar Helene Fischer in der Divarena geplant. Die Tickets sollen nur an der Abendkasse verkauft werden. Doch Tage vorher bekommt die Presse Wind davon. Aufgrund des riesigen Ansturms muss das Konzert aus Sicherheitsgründen schließlich abgesagt werden. Weil die City-Weihnachtsbeleuchtung in den vergangenen Jahren nur noch schwach gefunzelt hat und in puncto Leuchtkraft gegen die neue LED-Beleuchtung der Straßenlaternen keine Chance hat, wird im Dezember ganz auf sie verzichtet. Der Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz wurde wie immer von einem Bürger gestiftet. Davor demonstriert einsam Eva Sassen. Mit Bezug auf die Baumschutzsatzung argumentiert sie, dass dieser Baum unnötig gefällt worden sei.