Iggy and The Stooges: Ready To Die
Die meisten haben ja in ihrer Jugend mal eine wilde Phase, und das war’s dann. Iggy dagegen wird wohl noch auf dem Sterbebett den Stinkefinger zeigen. Mit 66 ist er als Enfant terrible nach wie vor in Topform. Und so folgt nach der ersten Stooges-Reunion nun auch noch die zweite, nämlich die der Iggy-and-The-Stooges-Phase mit dem brillanten Gitarristen James Williamson, der maßgeblich zum Klassiker „Raw Power“ beigetragen hat.
Danach fiel die Band ins Drogenloch und Williamson wechselte nach einigen weiteren Iggy-Jobs in die Computerbranche. Inzwischen ist er in Rente, und macht, knapp 40 Jahre später, wieder bei den Stooges mit. Kann also diese Altherrenband ihrem eigenen legendären Status überhaupt noch ansatzweise gerecht werden? Kaum zu glauben, aber: ja. „Ready To Die“ hat viel von dem alten Stooges-Biss, und das nicht nur, weil Williamson seinen Attacke-Gitarrenstil in all den Jahren im Nerd-Business nicht verlernt hat.
Auch der „Fun House“-Saxofonist Steve Mackay sorgt für überdurchschnittliche Stooges-Klasse und der Backgroundgesang der Violinistin Petra Haden passt so gut zu „Sex & Money“, dass man sich gleich eine ganze Stoogettes-Begleitung gewünscht hätte. Bis hin zu den herrlich abgewrackten Balladen erstaunlich gelungen.