Hier kommen die Bambus-Bikes
In seiner Freizeit fertigt Rene Schölzel (35) ganz besondere Fahrräder. Der Lagerist aus der Eichenstraße montiert Räder mit einem Rahmen aus Bambusrohr.
In Berlin, Hamburg, Köln, vielleicht auch noch in München, da werden die Trends der Republik gesetzt. Noch gelten sogenannte Fixies, also Fahrräder mit einem festen Gang („fixed gear“) und Pedalen, die stets mitdrehen, als einigermaßen angesagt. Doch vielleicht kann René Schölzel in puncto Fahrrad bald einen neuen Trend setzen: Der leidenschaftliche Radfahrer aus Delmenhorst baut als Hobby Fahrräder mit Bambusrahmen.
Bambus, ein schnellwachsender Rohstoff
Bambus ist ein schnell wachsender Rohstoff, der besonders in Asien schon lange als Baumaterial bekannt ist. Sein Vorteil: Er ist bruchstabil und leicht zugleich. Ein Fahrradrahmen aus Bambus wiegt in etwa so viel wie einer aus Aluminium. Da Bambus aber schnell nachwächst und für die Herstellung nicht so viel Energie benötigt wird, wie für die Formung und Montage eines Metallrahmens, ist seine Fertigung sogar umweltfreundlich. René Schölzel baut die Rahmen allerdings nicht selbst, sondern bezieht sie von einem Importeur. „Die Montage eines Rahmens dauert 43 Stunden“, erklärt er. Kokosfasern, die mit Epoxydharz verklebt werden, sorgen für die stabile Verbindung zwischen den einzelnen Rohren. Gefertigt werden die Rahmen nach fairen Bedingungen in Vietnam, sagt René.
Stabil und regenschauerfest
Und wie fährt sich so ein Bambusbike nun? Das Deldorado hat eine kleine Runde gedreht und ist positiv überrascht. Angst vor einem schwammigen Fahrgefühl oder dass der Rahmen womöglich auseinanderbricht, muss wirklich niemand haben. Das Fahrgefühl ist quasi von dem eines normalen Fahrrads nicht zu unterscheiden. Sogar Mountainbikes, die härtere Anforderungen an die Stabilität stellen, sind mit Bambusrahmen erhältlich. Auch wenn die Räder aus dem Naturmaterial grundsätzlich pflegeleicht sind, ein paar Feinheiten sollte man doch beachten: So vertragen die Rahmen dank Klarlackbehandlung zwar auch den einen oder anderen Regenschauer. Dennoch sollte man sie anschließend nicht nass in die Garage oder den Keller stellen. Ähnliches gilt allerdings auch für Fahrräder mit einem konventionellen Rahmen. Auch schimmelige Umgebungen sind nicht ideal für die Naturrahmen.
Preise und Kontakt
Wie alles, was neu ist, gilt auch für die Fahrräder: Es hat seinen Preis. Gewöhnlich kostet ein Bambusrad derzeit um die 2.000 Euro. Doch die Bikes von Schölzel sind bereits ab 600 Euro zu haben. Er ist daher überzeugt: „Ich bin der günstigste Bambusradanbieter in Deutschland.“ Wer Interesse hat und sich informieren möchte: www.Facebook.com/del.bikes, 0172 15 60 683 oder schoelzel.rene@hotmail.de.