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    Filmstadt Delmenhorst

    EINE KLEINE KINOHISTORIE
    Das Maxx-Kino steckt in der Modernisierung. Doch schon lange vor dem Multiplex-Giganten gab es in der Stadt Kinobetriebe. Filmpalast, Gloria, Schauburg und Deli sind nur einige der Namen für Orte, an denen einst Filme über die große Leinwand flimmerten.
     
    In Delmenhorst existierten schon einige Kinos, auch provisorischer Art. So wird etwa am 17. Dezember 1948 das Lichtspielhaus im großen Saal der Grafthalle eröffnet. Die 1.000 Quadratmeter große Grafthalle ist eine umfunktionierte einstige Verwaltungsbaracke des Fliegerhorsts Adelheide, die direkt an der Graft wieder neu aufgebaut wurde. Hier finden zwischen 1948 und 1951 die Graft-Lichtspiele von Egon Ahlers statt. Das Ganze ist nach dem ersten Kino, das 1908 im Fitgerhaus eröffnet hatte, dem Lichtspielhaus (Eröffnung 1911) in der Cramerstraße und der Schauburg (Eröffnung 1913) schon das vierte Delmenhorster Kino. Später ziehen die Graft-Lichtspiele in das Fitgerhaus um. Am 25. Oktober 1954 gibt es den ersten Spatenstich für das fünfte Delmenhorster Kino: Bauherr Hugo Münzer lässt den Gloria-Palast hinter dem Lichtspielhaus errichten. Und auch in den kommenden Jahren bleibt die Lichtspiel-Szene in Bewegung. Im Januar 1957 macht das Deli-Filmtheater an der Stedinger Straße auf, dort, wo heute das Tapeten- und Teppichgeschäft Famulla zu finden ist. Im Juli 1949 hatten zudem die Central-Lichtspiele im Fitgerhaus am Rathausplatz eröffnet. Eigentlich wollten führende lokale NS-Kader schon während des Dritten Reichs dort ein Kino als „linientreues“ Gegengewicht zu Schauburg und Lichtspielhaus, doch die Reichsfilmkammer verhinderte dies. Im Dezember starten zudem die TAPA-Lichtspiele im allseits beliebten TAnzPAlast am Brendelweg.
     

    Lichtspielhaus feiert Jubiläum

    Im Juli 1961 stellt das TAPA-Filmtheater seinen Betrieb ein. Im Dezember des gleichen Jahres feiert das Lichtspielhaus an der Cramerstraße sein 50-jähriges Jubiläum, für Hugo Münzer ist es zugleich sein 50-jähriges Berufsjubiläum. 1975 eröffnen im City Center die beiden Kinos Cinema 1 und Cinema 2. 1979 laufen die Abbrucharbeiten des Schauburgkinos, beim Gebäudeabbruch stürzt die eigentlich zu erhaltende Fassade in sich zusammen. Im August 1984 werden im City Center das neue Filmstudio und das Zelluloid-Café eröffnet, im Dezember 1991 weihen die Münzers an der Cramerstraße ihre neuen Kinos Passage 1 und Passage 2 ein. Am 30. Juni 1999 werden die Cinema-Kinos im City-Center geschlossen.
     

    Das Autokino, die neue Attraktion

    Eine besonderes Kinos wird 1971 am Reinersweg eröffnet: Norddeutschlands erstes Autokino. Besonders in den ersten Jahren erfreut es sich großer Beliebtheit. Die Dimension der Leinwand beeindruckt, 15,4 mal 36,6 Meter beträgt die Bildfläche. Da für die Filmprojektion auf solch großer Fläche enorm viel Licht nötig ist, kann die Vorstellung erst nach Sonnenuntergang beginnen. Für jedes Auto gibt es einen Lautsprecher zum Ins-Auto-Holen sowie in der kühleren Jahreszeit auch eine Heizung. 700 Autos finden auf dem 50.000 Quadratmeter großen Gelände Platz. Da die Betreiber von den Filmverleihern nur die Rechte der Zweitverwertung bekamen, kommen aktuelle Filme erst sechs bis acht Wochen nach der Premiere auf die Leinwand. Im Spätprogramm laufen Erotik- und Horrorfilme. Doch wie schon seit Jahrzehnten das klassische Kino, muss auch das Autokino gegen einen mächtigen Gegner kämpfen: das Fernsehen. Und auch die aufkommenden Videotheken sorgen für eine Verschärfung der Situation. Das Aus für das Autokino kommt 1992, 1993 wird die Leinwand demontiert und macht Platz für den Obi-Baumarkt.
     

    Heesters, Bokel und Wussow in der Stadt

    Durch die Kinobetriebe besuchen auch bekannte Schauspieler die Stadt. Zur Erstaufführung des Spielfilms „Bel ami“ kommen die Hauptdarsteller Marianne Schönauer und Johannes Heesters. Bei der ersten Delmenhorster Kino-Woche 1985 ist die Schauspielerin Ursela Monn dabei. Klausjürgen Wussow und Radost Bokel stellen 1986 den Film „Bitte lasst die Blumen leben“ vor. Im November 1995 präsentieren Kai Wiesinger und Moritz Bleibtreu ihren Film „Stadtgespräch“.
     

    Münzer: Ein Name steht für Kino

    Eng ist die Delmenhorster Kinogeschichte besonders mit einem Namen verbunden: dem der Familie Münzer. Die kinobegeisterte Meta Münzer eröffnet 1911 das Kino in der ehemaligen kleinen Maschinenfabrik im Haus an der Cramerstraße 7. Ihr Sohn Hugo, das jüngste von vier Geschwistern, der ebenfalls eine Leidenschaft für den Film hat, fährt zunächst mit seinem Motorrad und einem Vorführgerät über Land und veranstaltete Filmvorführungen in Gasthaussälen. Doch später übernimmt er den elterlichen Betrieb in der Cramerstraße, der über Jahrzehnte bestehen sollte. 1955 kommt zum Lichtspielhaus der Gloria-Palast hinzu. Später folgen die Passage-Kinos. Und mit Bettina Münzer führt zuletzt die vierte Generation den Betrieb. 2003 übernimmt sie zusammen mit Manfred Brocki aus Bremen das Cinemaxx-Kino und führt es unter dem Namen Maxx weiter. Für die Kinos an der Cramerstraße bedeutet es das Aus. Mit der Übernahme durch ein Partnerunternehmen der Agir-Gruppe aus Hannover im Dezember 2013 wird nun das neueste Kapitel der örtlichen Kino-Geschichte aufgeschlagen. Mit modernem Equipment, mehr 3-D-Technik und einer leichten Modernisierung will die Utopia Filmtheater GmbH versuchen, das Kino fit für die Zukunft zu machen. Viel Erfolg! Wir danken dem Delmenhorster Stadtarchiv für die umfangreiche Unterstützung bei den Recherchen.
     

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