Erntedankfest mit „Stars for Kids“ in der Stadtkirche
Es war „nur“ ein Erntedankfest von knapp einer Stunde Dauer mit einem anschließenden gemeinsamen Speisen. Doch das Event am 5. Oktober in der Stadtkirche und im Gemeindehaus hat gezeigt: Wenn sich Vertreter verschiedener Religionen treffen und miteinander reden, ist dies der Anfang von Verständigung.
Während in anderen Teilen der Welt die Unterschiede zwischen Kulturen und Religionen gerade offen mit Gewalt ausgetragen werden, und leider auch in Düsternort ein Schweinekopf vor einer Moschee abgelegt worden ist, gab es in Delmenhorst kürzlich ein positives Gegenbeispiel, eins für religionsübergreifende Verständigung. Stars for Kids, der Verein, der durch sein Engagement die Aufrechterhaltung des Kindermittagstischs betreibt, hatte in Zusammenarbeit mit Pastor Thomas Meyer und der Diakonie ein interkonfessionelles Erntedankfest organisiert. So kamen nicht nur Christen zu den Feierlichkeiten in die Stadtkirche, sondern auch Vertreter der muslimischen Gemeinden, der jüdischen Gemeinde und der Jesiden. Im Rahmen des Gottesdienstes wurde auch die neue Vereinshymne für Stars for Kids vorgestellt. Sie heißt „Spiel des Lebens” und wurde von dem Komponisten Andreas Bergersbacher geschrieben. Zusammen mit Vereinsmitgliedern präsentierte er am Sonntag den Song live in der Kirche. In diesem Jahr benötigt der Verein insgesamt 28.000 Euro, um den Kindermittagstisch auch im kommenden Jahr ermöglichen zu können. Entsprechend kam die Kollekte an diesem Sonntag im Wert von 761 Euro dem Verein zugute, zusätzlich konnten sich die Verantwortlichen über eine Einzelspende von 200 Euro freuen.
Gemeinsames Essen nach dem Gottesdienst
Nach dem Gottesdienst kamen die Teilnehmer noch zu einem gemeinsamen Essen zusammen. Kinder aus den Jugendhäusern und auch andere – denn was wäre Stars for Kids schließlich ohne Kinder – waren auch mit dabei. Zahlreiche fleißige Helfer hatten sich vorab in die Küche gestellt und Speisen zubereitet, die das abwechslungsreiche Frühstücksbüfett bereicherten.
Ernte hautnah erlebt
Die Kinder der städtischen Jugendhäuser haben in diesem Jahr übrigens auch etwas zum Thema Ernte bzw. über die Nutzung von Früchten gelernt. Mit Genehmigung der Stadtverwaltung haben die Kinder in der Graft Äpfel gesammelt und sie anschließend zu einer Mosterei gebracht. Dort konnten die Kinder beobachten, wie aus ihren gesammelten Äpfeln Saft gewonnen wurde, den sie anschließend mitnehmen konnten. In Zeiten, in denen mancher Nachwuchs Apfelsaft nur noch aus dem Tetrapack im Supermarktregal kennt, kann dies wohl als eine wichtige Erfahrung gewertet werden.
Positives Zeichen mit Signalwirkung
Zwar ist ein Erntedankfest an sich nichts Außergewöhnliches. Vor den derzeit im Nahen Osten herrschenden Konflikten ist die Veranstaltung jedoch als ein Vorbild für friedliches interkulturelles Miteinander zu sehen. Facebook-Nutzerin Nina Ninotschka schrieb bereits vor dem Event als Kommentar zu der Veranstaltungsankündigung über die Vereinspräsidentin von „Stars for Kids“: „Britta Burke schafft das, was die Großen dieser Welt nicht hin bekommen. :-)“