Die Sammel- leidenschaft des Claus-Dieter Pohler
Der gelernte Tischler Claus-Dieter Pohler ist leidenschaftlicher Sammler. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: 4 Zentner Werkzeug, zum Teil über hundert Jahre alt. Seine Garage hat er zu einer kleinen Werkstatt umgebaut. „Es ist eine Profiwerkstatt, keine Tüftlerwerkstatt“, betont er.
Ein Mann, für den Werkzeuge mehr sind als nur Arbeitsgeräte: Claus-Dieter Pohler ist von jedem seiner Stücke begeistert. Nachdem er im Jahre 1964 die Schule beendete, begann er bei der Firma Lehmann eine Lehre als Tischler. „Damals war die Firma Lehmann ein durchaus aufstrebender Betrieb in Delmenhorst“, erinnert sich Pohler. 25 Jahre arbeitete er in verschiedenen Firmen als Bau- und Möbeltischler. Doch sein Beruf war immer weniger gefragt – ein neuer Job musste her. „Daimler in Sebaldsbrück stellte damals viele neue Mitarbeiter ein, um die tausend waren es“, weiß er. Nach einer kurzen Anlernphase über drei Monate arbeitete er daraufhin fern von Holz 25 Jahre als Blechschlosser für den Automobilhersteller Mercedes-Benz. 2008 ging Pohler schließlich in Rente.
Die Liebe zum Alten und Außergewöhnlichen
Seinen Lieblingswerkstoff verlor der gelernte Tischler aber nie aus den Augen. Ganz im Gegenteil: 1981 begann er seine 35 m² große Garage umzubauen. Heute eine Werkstatt, die kaum einen Wunsch offen lässt. Behangene Werkzeugwände und viele Maschinen wirken schon fast einschüchternd. Egal ob Formatkreissäge, Abricht-Hobelmaschine oder Drechselbank, mit allem arbeitet der Hobbyhandwerker fast täglich. Und dann wäre da noch jede Menge Werkzeug: Profilhobel, Einlasshobel, Beil und Co. – alles hängt in mehrfacher Ausführung in Reih und Glied an der Wand. Eine schmale Treppe führt hinunter zu weiteren Schätzen. „Das sind etwa 3.000 Bundbartschlüssel, die sammele ich auch“, sagt er und lächelt. „Manchmal rufen mich Bekannte aus der Nachbarschaft an, die ihren Schlüssel verbummelt haben. Dann komme ich vorbei – einer passt meistens.“
Neben der Sammelei besucht Claus-Dieter Pohler zwei- bis dreimal im Jahr, als privater Händler, einen Flohmarkt. Er hält Ausschau nach allem Möglichen, was nicht oft zu haben ist. Außerdem baut er auch selber gerne eigene Stücke. Eine Treppe weiter hoch ist noch sein „Maritimes Zimmer“ zu finden. Hier steht eines seiner besten Exemplare: Ein Schiffssteuerrad, mit einem Durchmesser von 115 cm aus ausgewähltem Mahagoni, von Grund auf selbst erschaffen. „Manchmal mache ich Musik an, am liebsten Santiano, „Mit den Gezeiten“, stelle mich an das Steuerrad und sehe mir die Leute draußen an“, sagt er und lacht.