Der Traum vom Fußballprofi
DELMENHORSTER MARKO DEDOVIC SPIELT BEI WERDER
Seine Eltern betreiben die Jahn-Stuben. Er selbst geht nach wie vor auf das Max-Planck-Gymnasium. Trotzdem ist der Delmenhorster Marko Dedovic kein „normaler“ Jugendlicher. Der Fußballtorwart hat es mit seinen Leistungen sowohl in die Jugendmannschaften von Werder Bremen als auch in die serbische U17-Nationalmannschaft geschafft.
Die großen Bundesligavereine haben ihre Augen überall. Scouts ziehen durch das gesamte Land und analysieren die gesehenen Spiele und Spieler, um potenzielle Kandidaten für ihren Verein zu finden. Mit Marko Dedovic ist Werder Bremen dabei direkt „vor der Haustür“ fündig geworden. Der 17-jährige Torwart, der ursprünglich seine fußballerischen Wurzeln bei Jahn Delmenhorst und dem TuS Hasbergen hat und dessen Eltern das Restaurant Jahn-Stuben am Brendelweg führen, spielt seit mittlerweile drei Jahren für die Nachwuchsmannschaften des Bundesligisten.
Hoher zeitlicher und körperlicher Einsatz
„Eines Tages hat mein Vater einen Anruf von meinem jetzigen Torwarttrainer bekommen, dieser war dann auch kurze Zeit später bei einem meiner Spiele dabei“, erinnert sich der Schüler. Kurz darauf folgte eine Einladung für ein Probetraining, das offensichtlich gut verlief: Wenig später kam der Wechsel zu Werder zustande. Und damit wuchsen auch die Aufgaben für den Jugendlichen. Einerseits ist da natürlich die Schule, Marko geht weiterhin auf das Max-Planck-Gymnasium in Delmenhorst und bereitet sich dort auf sein Abitur vor. Andererseits bedeutet das Engagement bei Werder hohen zeitlichen und körperlichen Einsatz: vier Tage die Woche Training, mehr oder weniger regelmäßige Punktspiele in den deutschen Jugendligen, Turniere in Deutschland und darüber hinaus. „Ich hatte schon zuvor am DFB-Stützpunkt Lehmden mittrainiert, sodass mich das Pensum nicht völlig überrascht hat, trotzdem ist ein Bundeligaverein natürlich noch einmal ein ganz anderes Kaliber“, erzählt er. Ob sich dies alles später einmal in einem Profivertrag, vorzugsweise bei Werder, auszahlen wird, weiß er noch nicht – allerdings hofft er natürlich, wie jeder Fußballer in seiner Situation, auf diese Chance. „Ich gebe in jedem Training mein Bestes und versuche, mich zu verbessern. Dementsprechend würde ich mich darüber freuen, wenn ich eines Tages für die Werderprofis spielen könnte!“
Weitere Nationalmannschaftseinsätze nicht ausgeschlossen
Neben der Ausbildung bei Werder Bremen haben Markos Fleiß und Talent ihm auch bereits die Aufmerksamkeit der Verantwortlichen für die serbischen U17-Nationalmannschaft eingebracht. So absolvierte der Torwart, der sowohl einen deutschen als auch einen serbischen Pass besitzt, im Dezember sein erstes Testspiel in Belgrad für Serbien, ausgerechnet gegen den „Erzfeind“ Kroatien, wo er in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Und brachte eine Leistung, mit der sein Trainer sich zufrieden zeigte. „Ich habe keine großen Fehler gemacht, hatte ein paar gute Aktionen und ein Gegentor habe ich auch nicht bekommen“, analysiert Marko sein Spiel. Trotzdem wird dies zumindest bis zum Ende der diesjährigen Europameisterschaftsendrunde für U17-Mannschaften in Malta vorerst das letzte Spiel von ihm für die Nationalmannschaft sein – die Mannschaft Serbiens, die im Übrigen in ihrer nun folgenden Qualifikationsgruppe unter anderem gegen Deutschland antreten muss, stand bereits vor dem Testspiel in Belgrad fest. Und danach? „Die Karten werden neu gemischt und ich hoffe natürlich auf weitere Einladungen!“ Warten wir es also ab.