Alltagshelden: Besuch bei der Gemeinschaft Hasport
Mit dem Bundesverdienstkreuz wurde ihr Einsatz für Delmenhorster Kinder belohnt: Irene Papziner kämpft seit 15 Jahren unermüdlich für sozialschwache Menschen. Das Deldorado stellt die Gründerin der Gemeinschaft Hasport vor.
Irene Papziner wohnt auch heute noch selbst in der Helgolandstraße. Dort, wo mittlerweile eine kleine Containerlandschaft entstanden ist, der den Kern der Gemeinschaft Hasport bildet. „Von meiner Wohnung aus kann ich die Container sehen“, beschreibt Papziner ihr Domizil. Mit ihrem Mut und Engagement, sozial benachteiligten Menschen in der Nachbarschaft zu helfen, hat sie bereits im Jahr 1999 angefangen. Vorwiegend setzt sie sich für Kinder ein.
Großer Einsatz für Kinder
Hauptaugenmerk der Gemeinschaft Hasport e.V. liegt vor allem in der Hausaufgabenhilfe von Kindern sozialschwacher Familien und Migranten. „Heute betreuen wir fünfzehn Kinder aller Altersgruppen und Schulklassen“, erzählt die heute 68-Jährige. Als Vorsitzende des Vereins hat Papziner es sich zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich das soziale Umfeld im Stadtteil Hasport besser zu gestalten. „Ich setze mich für ein stärkeres Miteinander ein. Keiner muss sich scheuen, uns seine Sorgen zu offenbaren“, sagt sie. Und in der Tat: Der Ansturm auf den aus vorwiegend Spenden finanzierten Verein in der Helgolandstraße reißt nicht ab.
Reichhaltiges Vereinsangebot
Neben der Hausaufgabenhilfe gibt’s in der Containergemeinschaft eine Fahrradwerkstatt, Sprachkurse für Migranten und vieles mehr. „Wir bekommen sehr viel Unterstützung durch Spenden, im Umkreis finden sich einige Sponsoren“, lobt Papziner den Zuspruch und hebt dabei die St.-Johannes-Kirche hervor. „Aber leider finden wir bei der Stadt kaum ein Gehör“, bemängelt sie. Der Verein sei halt keine staatliche Instanz sondern lediglich ein Trupp Freiwilliger, das werde oft vergessen. Derzeit arbeiten fünf Ein-Euro-Kräfte im Verein, was für die Vorsitzende deutlich zu wenig ist: „Wir benötigen mehr finanzielle Unterstützung, um uns eine feste Personalstelle leisten zu können“, klagt sie. Von der Stadtverwaltung bekommt die Gemeinschaft derzeit jährlich 2.000 Euro Fördergeld.
Auszeichnung für Verdienste
Knapp vierzig Stunden investiert Irene Papziner, die zudem Mutter einer behinderten Tochter ist, pro Woche in ihr Ehrenamt. „Ich bin für alle nur Irene und lasse bestimmt niemanden im Regen stehen“, lautet ihr Slogan. Und ihr Engagement wurde schließlich belohnt: Im Dezember 2010 wurde die Delmenhorsterin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Vorgeschlagen wurde sie damals von der Landesarbeitsgemeinschaft „Soziale Brennpunkte“ in Hannover. „Das kam schon ein bisschen überraschend“, verrät sie. Aber es sei eine große Ehre, wie sie zugibt: „Das war ein toller Moment in Berlin, den möchte ich nicht missen. Ehrenamtliche Arbeit muss honoriert werden.“ Schon immer habe sie das Bedürfnis verspürt, sozialschwachen Menschen zu helfen: „Ich habe ein Herz für Kinder.“