Alicia Keys – Girls on Fire
Sie war eine der großen Überraschungen der Nullerjahre. Seit ihrem genialen Debüt „Songs In A Minor“ gilt Alicia Keys als Princess of Soul (die Queen – nur fürs Protokoll – bleibt Aretha Franklin). Dann heiratete sie den Erfolgsproduzenten Swizz Beats, bekam ein Kind namens Egypt (ein Junge) und machte damit genau die Erfahrungen, die jedes normale Leben komplett umkrempeln. Was sich natürlich, wenn man genauer hinhört, auch auf ihrem fünften Studioalbum niedergeschlagen hat. Aber musikalisch ist „Girl On Fire“ deshalb noch lange kein ganz neues Kapitel. Nach wie vor fühlt sich die 14-fache Grammy-Gewinnerin im Midtempo-Bereich am wohlsten und verbirgt auch nicht ihre Ausbildung als klassische Pianistin. Als Gastrapperin sorgt die derzeit allseits gefragte Nicki Minaj dafür, dass der Titelsong noch etwas mehr Biss bekommt, was allerdings nicht wirklich nötig gewesen wäre. Denn Alicia Keys bleibt auch mit dieser Power-Ballade weit über dem R&BDurchschnitt. Statt nur Vokalakrobatik zu ein paar eingekauften Beats zu leisten, überzeugt „Girl On Fire“ gerade mit klassischem Songwriting und Genrefremden Rhythmen. Auch wenn man sich diese angesichts des Titels vielleicht noch eine Spur feuriger gewünscht hätte. Nächstes Mal vielleicht.