Der Kniff mit Windeln und Co.
AUSGEBUCHT: BABYSITTER-KURS IN DER VHS
Am 7. und 8. Oktober konnten sich Teenies in der VHS beim Babysitter-Kurs einige Tricks von den Profis abgucken und lernen, wie man Babys wickelt, sie beruhigt und was es mit Baumwollwindeln auf sich hat.
Ein Tisch voller Babyutensilien: Umringt von Windeln, Wundcremes, Feuchttüchern und Babypuppen, bringen Angela Lindenbauer und Martina Wetjen 14 Teenies den sicheren Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern bei. Das klingt leichter, als es ist: Neben dem Umgang mit verschiedensten Windelsorten will auch das richtige Popo-Eincremen gelernt sein. Der Lehrplan für die zwei Tage ist mehr als voll: Zum Kurs gehören Kinderkrankheiten, Beschäftigungsideen und sogar praktische Übungen, wie das richtige Zubereiten von Brei. Auch Stresssituationen werden geübt: Was macht man zum Beispiel, wenn das Kind nicht schlafen kann und immer wieder auf der Matte steht? Die beiden Profis stehen den angehenden Babysittern mit Rat und Tat zur Seite und vergeben am Ende des Kurses den heiß begehrten Babysitter-Pass.
Trocken oder nass?
„Hört ihr das? Das knispelt“, erklärt Kinderpflegerin Angela Lindenbauer, als sie eine Windel zwischen ihren Fingern hin und her schiebt. Daran merke man, dass die Windel noch trocken ist, denn nasse Windeln tun das nicht mehr. Zusammen mit ihrer Kollegin, Diplom-Sozialpädagogin Martina Wetjen, gibt sie dem Schüler und den Schülerinnen viele praktische Tipps mit auf den Weg. Dabei stellt sich schnell heraus: Vieles, was man früher gemacht hat, ist längst überholt. Damals hat man zum Beispiel Babypopos beim Windelnwechseln richtig dick eingecremt, mittlerweile verzichtet man darauf und cremt nur noch ganz dünn, denn die modernen Windeln sorgen für genug Feuchtigkeit.
Noch nicht ausgestorben: Stoffwindeln
Stoffwindeln sind bis heute aber noch nicht aus den Babysortimenten verschwunden. Diese kann man zwar waschen, sie bringen jedoch auch Nachteile mit sich: „Es ist ein Mordsaufwand. Die Anschaffung ist sehr teuer und man muss viel öfter wickeln“, warnt Martina Wetjen. Auch sonst gibt es einiges zu beachten: „Eine Creme, die gut riecht, hat nichts auf dem Popo verloren“, erklärt Angela Lindenbauer. Cremes mit Duftstoffen würden nämlich mit Alkohol haltbar gemacht, der auf dem sensiblen Babypo nun nichts zu suchen hat.
Babysitter immer mehr gefragt
Die steigende Anzahl der berufstätigen Frauen und die Flexibilität bei der Wahl des Wohnortes spielen der „Babysitter-Branche“ in die Hände: „Früher waren es die Großeltern, die aufgepasst haben. Aber wer wohnt heute noch mit den Großeltern im selben Dorf? Die Zeiten haben sich einfach geändert“, sagt Angela Lindenbauer. Dadurch haben die beiden alle Hände voll zu tun: Sie sind nicht nur bei der VHS tätig, sondern leiten zum Beispiel auch AGs an Schulen. Weil die Resonanz so groß ist, wird die VHS Delmenhorst weitere Kurse anbieten, wahrscheinlich schon in den nächsten Ferien.