Investieren, wo andere einkaufen
GELDANLAGE AM HASPORTER DAMM
Das Fachmarktzentrum am Hasporter Damm beherbergt Geschäfte für den täglichen Bedarf und ein paar Spezialisten. Eine Fondsgesellschaft will mit einem Fonds in dieses Center investieren. Doch während dafür ursprünglich private Investoren gesucht wurden, kommen bald womöglich professionelle Investoren zum Zuge.
Im Fachmarktzentrum am Hasporter Damm haben unter anderem der Discounter Penny, der Scheibenreparateur Carglass oder auch die Landessparkasse zu Oldenburg Zweigstellen. Die Investmentgesellschaft Kristensen mit Sitz in Bremen und Berlin plant, in dieses Objekt mit einem eigens dafür aufgelegten geschlossenen Immobilienfond zu investieren. In den „Kristensen private INVEST 03“-Fonds können Anleger langfristig ihr Geld (mindestens 10.000 Euro) investieren. Mitentscheidend für den finanziellen Erfolg der Anleger sind verschiedene Faktoren wie die Entwicklung der Mietpreise, die möglichst vollständige Auslastung mit Mietern sowie die Entwicklung der Grundstücks- und Immobilienpreise.
Wie hoch ist das Risiko?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Fonds in Immobilien investiert, allerdings ist solch eine Geldanlage nicht ohne Risiko. Auf diese Problematik hat die Zeitschrift Finanztest in ihrer Dezember-Ausgabe hingewiesen, als sie geschlossene Immobilien-Fonds unter die Lupe nahm. Sie befindet über den besagten Kristensen-Fonds: „Überzeugend ist an dem Fondskonzept kaum etwas.“ Zu optimistisch seien viele Berechnungen für die Zukunft, die Mietverträge mit fünf bis zehn Jahren seien für ein Fachmarktzentrum sehr kurz. Die Anleger aber könnten frühestens 2027 ihre Beteiligung kündigen. Das vernichtende Urteil der Finanztester lautet „mangelhaft“. Eine weitere Bewertung zu diesem Fonds hat das Fonds-Analysehaus G.U.B. mit Sitz in Hamburg abgegeben. Dessen Urteil wiederum: „gut“, mit 74 von 100 Punkten. Doch auch hier sieht man Schwierigkeiten: „Ein nicht unbeträchtliches Risiko besteht darin, dass die Gesamtfinanzierung nicht abgesichert ist: Eine Platzierungsgarantie liegt nicht vor, auch eine Zwischenfinanzierung des Eigenkapitals ist nicht vorgesehen.“ G.U.B. weist in seiner Analyse auch darauf hin, dass die Anleger im Falle einer Liquidation unter Umständen ihr Geld nicht ganz zurückbekommen.
Großzeichner im Gespräch
Dass der Fonds einmal mit „gut“ und einmal mit „mangelhaft“ bewertet wurde, erklärt Andreas Vogler, Geschäftsführer der Kristensen Invest, so: „Es sind Risikokriterien, über die man trefflich streiten kann!“ Doch trotz bestehendem Internetangebot auf ihrer Seite kommen Privatanleger wahrscheinlich bei diesem Fonds ohnehin nicht zum Zuge. Laur Vogler sei seine Gesellschaft im Dialog mit zwei Großzeichnern. Wenn sie zugreifen, würde der Fonds gar nicht erst in den Publikumsverkehr kommen.